Ich war am vergangenen Wochenende bloggermäßig unterwegs – diesmal auf der BLOGST 2016, einer Bloggerkonferenz im schönen Hamburg. Die #BLOGST ist die Mutter der #MiniBLOGST, deswegen schreibe ich dazu gar nicht mehr so viel, sondern steige direkt ein mit einer Zusammenfassung meines Wochenendes, die leider etwas lang ausfällt. Da müsst ihr durch. Ich hatte übrigens extra den Glitzertintenbutton vom Titelbild fürs Wochenende gebastelt und ihn dann vergessen. Läuft bei mir.
Vorab: Zum ersten Mal habe ich mich übrigens auch an einer Storify-Zusammenfassung meiner #blogst16-Twitter-/Instagramtimeline versucht. Schaut euch das gerne an.
Wer Politik und Pudel überspringen möchte, der scrolle jetzt bitte etwas nach unten …
Why so serious?
Wer mich schon auf anderen Veranstaltungen erlebt hat, dem mag letztes Wochenende vielleicht aufgefallen sein, dass ich, vor allem am ersten Konferenztag, für meine Verhältnisse ziemlich stickum war. Was für eine Woche!
Präsidentschaftspanik
Montags und Dienstags hatte ich gebangt, Mittwoch wurde es dann bittere Realität: Donald Trump wird US-Präsident. Nun werden zwar regelmäßig Stimmen laut, dass uns das in Deutschland ja nicht zu interessieren habe und ja, über die Konsequenzen für die Politik und den Außenhandel unseres Landes mag ich nur wenige Aussagen treffen können. Dennoch sehe und erlebe ich zum einen natürlich immer wieder, dass Amerika mit seinem aktuellen Rechtsruck nicht alleine ist – auch in Europa weht ein härterer Wind der mir als Menschenfreundin nicht so recht behagen mag. Zum anderen habe ich Freunde in den Staaten. Menschen, mit denen ich prägende Momente meines Lebens verbracht habe. Menschen, die ich zum Teil seit fast zwanzig Jahren kenne. Menschen, die fast ausnahmslos blau wählen, aus Gründen: Weil sie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind, weil ihre Kinder oder sie selbst dem queeren Spektrum zuzuordnen sind, weil sie Feminist:innen sind und/oder weil sie einfach nur nicht finden, dass Hass eine Lösung sein kann. Natürlich bin ich besorgt, wenn nun White House, House of Representatives und Senate alle fest in republikanischer Hand sind.
Hundeelend
Nun wachten wir also letzte Woche Dienstag aus ungesunden Halbschlaf (immer wieder gucken: Gibt es schon ein Ergebnis?) auf, nur um kurz darauf unsere Pudeldame, die am Vortag schon kränkelte, in die Tierklinik zu fahren, weil sie pünktlich zum Wahlergebnis Blut erbrochen und Fieber hatte. Die Nerven lagen blank und ich hatte sowieso schon Kopfschmerzen. Nach der Klinik schnell zur Arbeit, dort war eine Besprechung anberaumt. Danach nach Hause, ein paar Stunden schlafen und dann doch noch ein mitgebrachtes Manuskript bearbeiten, das mir einen Krankheitstag nicht so recht verziehen hätte. Am Mittwoch und Donnerstag weitere Untersuchungen und weiteres Erbrochenes mit dem Finale, dass unser Mädchen am Freitag stationär aufgenommen werden musste, damit Kontrastmittel gespritzt und Röntgenaufnahmen gemacht werden konnten.
Das Ergebnis kam dann, während ich schon mit Magenschmerzen im Zug gen Hamburg saß: Sie hatte offensichtlich in der Tierpension, in der sie Dienstags zu Gast ist, wenn wir beide lange arbeiten, irgendetwas gefuttert, das sie nicht hätte futtern dürfen. Dementsprechend war meine Laune nicht die beste, aber zumindest war die Pudeldame stabil. Am Montag dann Gewissheit: Bei den vielen kleinen Dingen, die der Arzt aus ihrem Darm geholt hatte, handelte sich um kleine Knochensplitter, sie muss also entweder einen Knochen oder ein kleines Tier verspeist haben. (Was bleibt? Eine verdammt hohe Tierarztrechnung und Wut auf die Welt. Schließlich lassen wir die kleine Maus genau deswegen betreuen, damit ihr eben nichts passiert. Stattdessen ging es ihr tagelang wirklich unglaublich schlecht. :()
Aber nun zurück zur Bloggerbildungsreise.
Tag 0: Die Anreise
Wegen des Hundekummers bin ich etwas später los, als geplant war – so kam ich schon am Bahnhof in den Genuss der gefürchteten Durchsage: Alle Plätze reserviert, ohne Reservierung bitte ins Bistro einsteigen. Gehört, getan. Leider wurde ich im Bistro aber prompt des Platzes verwiesen, denn Kamillentee hatte man nicht und nur zahlende Kunden durften sitzen. So stand ich dann also etwas genervt am Ende des Abteils, die freien Sitzplätze im Bistro immer im Blick. Interessanterweise konnte ich dabei auch eine in eine Zeitung vertiefte Dame beobachten, die auch ohne Bestellung sitzen durfte. Nun ja, mit ihrer Zeitung sah sie vielleicht dekorativer aus als ich mit dem Smartphone.
Als kurz darauf die Zugbegleiterin mein Ticket kontrollierte, war ich schon fast bereit, den 1.-Klasse- Aufpreis in Kauf zu nehmen, aber die freundliche Dame ließ mich auch ohne Zahlung zu den oberen Zehndutzend, sodass ich dankbar auf einen der Ledersitze sank, meinen Kindle und Tee auspackte und doch noch etwas entspannen konnte. Auf Dauer wäre die 1. Klasse für mich allerdings nichts – kalte Ledersitze im Winter. Brrrr.
In Hamburg angekommen, schickte mich google Maps wenig zielstrebig durch die Gegend, sodass ich froh war, als ich endlich im Hotel einchecken konnte. Es folgten ein Abendessen und einige kurze Gespräche, aber ich war einfach zu platt, um noch sehr aufnahmefähig zu sein. Verhältnismäßig früh begab ich mich dann auf mein Zimmer, wo ich dank mitgebrachter Ohrstöpsel auch irgendwann Ruhe fand.
Tag 1: Zukunftsmusik, Motivation², Algorithmen, Werbewirren und Verantwortlichkeit
Mit dem Bus ging es dann morgens – nach einem kurzen Frühstück auf dem Zimmer – Richtung Veranstaltungsort der BLOGST 2016. Schnell einen Tee kochen, ein paar kurze Begrüßungen und schon ging es los …
Am ersten Tag wurden dort viele Grundlagen gelegt, so sprach beispielsweise Kirsten Jassies über die Zukunft des Webs, die sie definitiv im Bereich Video sieht. Live und bewegt ist angesagt. Das finde ich nicht unspannend, hadere ich doch seit drei, vier Jahren damit, mehr mit YouTube zu machen, habe das aber bisher noch in die Tat umgesetzt, weil ich dachte, das Thema sei schon wieder durch …
Halima Lohbeck von Mama Mia war hochmotivierend und hat uns binnen kürzester Zeit das Selbstvertrauen gegeben, das wir brauchten, um durch den Rest des Tages zu kommen. Egal wie klein, mit Leidenschaft betrieben, ist jedes Blog eine Marke. Ihre These ist, dass Blogs das Bedürfnis nach Wissensvermittlung im persönlichen Kontakt decken, wie früher bei einer Großfamilie. Jetzt halt im Online-Clan. Ein schöner Gedanke!
Im nächsten Vortrag haben wir von Heiko Hebig erfahren, dass wir eigentlich noch viel über Instagram Stories lernen können, und, dass Instagram es nicht böse meint, dass wir seit einigen Wochen durch eine neue Timelinesortierung nicht mehr alles sehen. Anschließend berichtete Nina Diercks, dass Disclaimer Quatsch sind, Impressum/Datenschutzinfo Pflicht ist und das mit der Werbekennzeichnung noch viel problematischer ist, als gedacht. So sind aus Bloggersicht deutlich abgesetzte Hinweise nicht zwingend genug: Das Wort Werbung, größer als Standardschrift und z..B. kursiv abgesetzt, direkt vor der Artikelüberschrift, ist für uns vielleicht ein deutlicher Hinweis, aus Sicht eines Richters aber leider nicht unbedingt.
Das war schon überraschend und mir stellt sich die Frage, wie Blogger es vermeiden können, das es hier zu Problemen kommen kann. Vielleicht ist ein Overlay die Lösung? Ich muss da unbedingt noch in mich gehen, wie ich das hier im Blog umsetzen möchte, habe ich doch unlängst meine erste Kooperation angenommen. Mal sehen.
Abends sprach passenderweise dann auch noch Mel Buml von Gourmet Guerilla über Kooperationen, die eigentlich – da waren sich alle einig – nur dann funktionieren können, wenn Blogger und Unternehmen wertschätzend miteinander umgehen und genau festhalten, was eigentlich gemacht werden soll: Das Briefing ist das A und O einer Kooperation.
Der Traum vom Publizieren
Im nachmittäglichen Workshopblock saß ich bei Markus Perzl, der vom Kindle Direct Publishing berichtete. Ich hatte mir unter der Veranstaltung „erfolgreich ein Buch mit amazon veröffentlichen“ doch leider etwas anderes vorgestellt, nämlich Berichte der anwesenden Autoren, wie sie ihr Buch erfolgreich marktreif bekommen und dann vermarktet haben. Stattdessen gab es eine Einführung in amazons KDP-Backend, die zwar auch nicht uninteressant war, aber eben wenig Platz für Diskussion und/oder Blick hinter die Kulissen ließ. Ob und wie amazon einen Autor wirklich beim Erfolg unterstützen kann blieb leider offen. Auch das Wort „Lektorat“ fiel kein einziges Mal.
Gerade an der Stelle hätte ich es aber interessant gefunden, Berichte zu hören – denn ohne Frage sind die Verdienstmöglichkeiten (35 % oder sogar 70 % des Verkaufspreises gehen an den Autor) tierisch attraktiv. Nur sind 70 % von nichts eben immer nicht nichts und an genau der Stelle müsste eigentlich noch eine zweite Ebene der Unterstützung ansetzen: die Hilfe bei der Beauftragung von Profis für Coverdesign und Lektorat und der Support bei der Durchführung von Marketingaktionen. Ein Manuskript kann noch so gut sein, ohne Profis bleibt es eben doch nur ein Rohdiamant. Und das ist nicht nur schade, das kann im schlimmsten Fall den Erfolg des Endproduktes verhindern.
Markus hatte einige Bücher zur Ansicht mitgebracht, die mich herstellerisch nicht so recht überzeugen konnten, wobei ich da sowohl als deutsche Leserin als auch als Verlagsmensch auch sicherlich verwöhnt bin. Wer beispielsweise nur amerikanische Produkte liest, der wird mit Amazons Printwerken gar kein Problem haben. Die fehlende Hardcoveroption störte dann aber auch die anwesenden Blogger:innen sehr, denn gerade bei einem „Gebrauchsartikel“ wie einem Kochbuch wäre die z. B. sehr schön.
Interessanterweise hatte ich die Gelegenheit, mich später noch mit Bettina Sturm von Respekt Herr Specht zu unterhalten, die mit ihrem Titel genau an der Stelle amazon<->externe Dienstleister Erfahrungen gesammelt hat. Leider konnten wir das Gespräch aus Zeitgründen nicht vertiefen, aber es bestätigte mich darin, dass amazon noch viel zu tun hat. Wenn es wirklich ein Verlag sein will, dann muss es das auch konsequent durchziehen. Dazu gehört, dass es, wie alle in der Buchbranche, in den nächsten Jahren den Schritt vom Gatekeeper zum Dienstleister gehen muss. Unsere Autoren brauchen flexible Publikationsmodelle, die die Bedürfnisse aller Beteiligten abbilden, damit am Ende alle zufrieden sind und jeder seine Brötchen zahlen kann. Kurzum: Ein Buch ist eben auch eine Kooperation. Das funktioniert also nicht zufriedenstellend, wenn man nicht genau darüber redet, was gebraucht wird.
Tag 2: Menschen und Maschinen, Pflanzen und Gemeinschaft, Helden, Organisation und Wertschätzung
Storytelling Galore
Eingeläutet wurde der Tag von Christian Riedel von Growth by Story mit einer kurzen Präsentation zum Thema Storytelling, an die eine Diskussionsrunde anschloss, bei der dann auch Ricarda Nieswandt mit von der Partie war. Leider hatte ich nicht die Gelegenheit, alle Wortmeldungen der spontanen Fishbowldiskussion zu notieren, aber hier einige Kernthesen/-fragen:
- War früher alles besser, geht die Leidenschaft der Blogger mit den Jahren verloren?
- Gute Geschichten finden immer Leser.
- Firmen ohne Geschichten interessieren nicht.
- Egal, welches Thema verbloggt wird: Man sollte immer mit Leidenschaft dabei sein, das spüren auch die Leser.
- Keine Angst vorm x-ten Apfelkuchenrezept im Netz – auch Musiker haben nur eine begrenzte Anzahl von Noten, aber die Kombination der Zusammenstellung macht die Magie. Genau so ist es mit dem Rezept und eurer Persönlichkeit.
- Inhalt ohne Strategie ist Kunst. Inhalt mit Strategie ist Werbung.
Schöne neue Welt?
Die Diskussion ließ mich aber etwas mir sehr wichtiges noch vermissen, also fasste ich all meinen Mut zusammen und brachte ebenso einen Wortbeitrag.
Mir ist nämlich wichtig, die Netzpolitik ein wenig im Auge zu behalten: Die Demokratie ist natürlich auch im Internet in Aktion und somit kommt jeglicher gesellschaftliche Wandel auch hier an. Das bedeutet, dass wir im Netz ebenso wie am Stammtisch, in der Schule, auf der Arbeit, usw. nicht verstummen sollten, wenn bestimmte Stimmen laut werden. Ich für meinen Teil möchte viel mehr Geschichten von netten Menschen im Netz lesen. Denn: Schweigen ist Zustimmung. Wenn wir also bspw. der Meinung sind, dass Sexismus ein Problem ist und Zuwanderung nicht, dann müssen wir das auch sagen, bloggen, snapchatten, usw. Um eben nicht den Eindruck zu erwecken, dass sich im Internet nur Menschen tummeln, die andere hassen. Das halte ich gerade deswegen für so wichtig, weil wir uns tagtäglich in einer Filterblase bewegen, in der wir gerne vergessen, dass hierzulande hauptsächlich Menschen mit niedrigem Bildungsstandard im Web unterwegs sind:
Soziale Netzwerke und der Bildungsstand ihrer User: Deutschland entgegem dem Trend https://t.co/QN9TRA1945 #Neuland pic.twitter.com/Er9MomnLVf
— OECD Statistik (@OECDStatistik) 17. November 2015
Das bedeutet, dass wir versuchen müssen, unsere Inhalte so aufzubereiten, dass sie von jedem verstanden werden können. Dass wir uns stetig bemühen müssen, einander besser zu verstehen. Nur Mut: Darunter muss der Flausch nicht leiden, Einhörner sprechen viele Sprachen.
Runter von der Seifenbox, weiter im Text.
Gut strukturiert durch den Großstadtdschungel
Die Urban Jungle Bloggers, Judith de Graff von JOELIX.com und Igor Josifovic vom Happy Interior Blog, schafften es im Anschluss, uns alle in eine grüne Denkoase zu entführen. (Man glaubt es kaum, aber ich habe richtig Lust bekommen, Blumen und Kakteen zu kaufen!) Die beiden Pflanzengurus haben festgestellt, dass eine Community den einzelnen Mitgliedern noch einmal sehr viel Antrieb geben kann (Sharing is caring!) und nebenbei wirklich ausgesprochen unterhaltsam von der Zusammenarbeit mit ihrem Verlag berichtet. An so etwas kann ich mich wirklich immer sehr erfreuen, denn in meiner Brust schlagen nunmal beide Herzen, Bloggerherz und Buchbranchenherz.
Und wo ich eh gerade so gut gelaunt war, kam als nächstes ein mir ziemlich wichtiges Thema: Heike Niemöller von Relleomein sprach über Organisation und Struktur im Blogalltag. Meine Themen. Ähem. Wir bekamen viele tolle Einblicke in ihre Selbstorganisation und Abläufe und ich würde nun natürlich berichten, aber sie hat bereits selbst alles bereit sehr viel besser aufgeschrieben und sogar ihre Folien online gestellt. Ich wette, ihr findet dort auch für euch noch prima Denkansätze! (Planernerds! Yeah! Ich habe mir fest vorgenommen, im Laufe des nächsten Jahres meine Filofax Anxiety in den Griff zu bekommen. Vorerst werde ich aber weiter mit meinem Bullet Journal Vorlieb nehmen. Darüber muss ich hier auch mal Gelegenheit mal berichten …)
I can be your hero, baby
Auch Jörn Hendrik Ast, seines Zeichens Superheldentrainer war zu Gast. In einem mitreißenden Vortrag begeisterte er praktisch alle Anwesenden von seiner Superheldentypologie (Unternehmer-, Kämpfer-, Maker- und Helferhelden), obwohl er seine Folien schnell neu hatte bauen müssen, weil er sie kurz vor Ankunft im Zug gelöscht hatte. (Die neuen könnt ihr euch übrigens runterladen.) Wenn ihr herausfinden wollt, welcher Heldentyp ihr seid, könnt ihr auf der Superheldenwebsite einen Test machen, um es herauszufinden. (Obacht, der Test wird händisch ausgewertet und fragt am Ende euren Realnamen und E-Mail-Adresse ab. Wenn ihr diese Daten ungerne angebt, könnt ihr euch die 40 Fragen sparen. ) Noch bis heute Abend könnt ihr das Superhelden Journal crowdfunden – sozusagen die bloggerfreundliche Version des Trainings, die sich nebenbei zuhause am Schreibtisch durchführen lässt. Ich habe es mir auf jeden Fall nicht nehmen lassen, ich mag ja Helden. #generationbuffy
Reach, fame and glory? TUMULTE!
Der zweite Tag verging so kurzweilig wie der erste und schon waren wir beim letzten Thema angelangt: Einer Diskussion über Influencer und Kooperationen, durch die Daniel Rehn von achtung!, Lisa Tihanyi von Mein Feenstaub und Anna Luz León von Berlin Mitte Mom führten. Natürlich ging es heiß her, denn hier trafen Profiblogger:innen auf Frischfleisch. Und während jemand, der nur zum Spaß bloggt, es durchaus in Ordnung findet, für ein paar Produkte im Austausch einen Artikel zu schreiben, möchte ein Profi dafür natürlich Geld. Ich denke, hier hätte allen Beteiligten etwas mehr Ruhe und Zeit für die Diskussion gut getan, denn so heizte sie sich schnell auf. Eins ist klar, beide Seiten haben irgendwo recht. Warum sollte ich, wenn ich ein Produkt sowieso kaufen und darüber schreiben würde, ein Produkt nicht geschenkt nehmen und dafür auf ein Honorar verzichten? Und warum sollte ich, wenn ich mein Geld mit dem Bloggen verdiene und eine entsprechende Reichweite habe, nicht einen gewissen Stundensatz berechnen? Sowohl ein „Wer kostenlos bloggt, zerstört Arbeitsplätze“ als auch ein „alle Blogger mit Kooperationen sind geldgeil“ ist mir an der Stelle einfach deutlich zu kurz gegriffen. Man muss m. E. immer zwischen Hobby und Beruf unterscheiden. Mal ganz überspitzt formuliert: Auf dem Bolzplatz schreie ich niemanden an, der kein Millionengehalt für seine Tore kassieren möchte. Andersrum sollte ein Teeniespieler beim FC Bloggersdorf natürlich auch nicht zum Trainer gehen und eben so ein Gehalt verlangen. Nur eins, an beide Seiten: Sich gegenseitig ausreden lassen fände ich prima – denn ich glaube, es gibt noch viel Austauschpotenzial.
Ich bin gespannt, ob sich darüber noch Diskussionen auf den nächsten Blogstveranstaltungen ergeben!
One more thing: Sponsoring
Ein ewiger Quell des Frohsinns bei Veranstaltungen dieser Art ist ja das Sponsoring. Wie auch bei den letzten Malen BLOGST habe ich auf der Konferenz 2016 das Sponsoring als angenehm passend empfunden – es gab DIY-Möglichkeiten und auch generell waren die Stände der Sponsoren sehr schön gestaltet und die Ansprechpartner allesamt sehr nett. Das Mittagessen war wie immer fabelhaft gemischt, sodass für jeden etwas dabei war. Danke daher noch einmal an alle Sponsoren, die die Konferenz so möglich gemacht haben:
Farrow and Ball, achtung!, DaWanda, Schwartau, Bonduelle, tesa, Sodastream, Amazon Kindle direct publishing, Wild Blaubeeren aus Kanada, Pinterest, Fujifilm, #gibDirStoff, Tchibo, Deutsches Tiefkühlinstitut, Hans Freitag Keks- und Waffelbäckerei, Rice, tvino, BiTS Hamburg, BTK, 25hours Hotel number one und Gastwerk Hotel Hamburg. Die Gewinnspiele haben vielleicht z. T. den Instagramstream etwas zu sehr dominiert, aber wenigstens waren die Beiträge allesamt unterhaltsam.
Fazit zur BLOGST 2016?
Ich habe von der Konferenz sehr viel mitgenommen, zum einen Aufträge an mich selbst, was meine Organisation hier angeht, andererseits aber auch Themenideen für Beiträge. Als Notiz an mich selbst, damit ich die nicht vergesse:
- programmierbare Tastatur
- kostenlose Alternativen zur Adobeproduktfamilie
- Bullet Journals für die Blogplanung
Sehr gefreut habe ich mich, bekannte Gesichter wiederzusehen und neue Blogger kennenzulernen. Zu kurz waren die Gespräche mit den fabulösen Bloggerkolleginnen Yvonne (und Hans-Günther!), Katha und Nina, einer unerwarteten Buchbranchenkollegin, hätte ich noch lange plaudern können. Auch mit Bettina und Kea hätte ich gerne noch etwas über ihre Erfahrung mit dem amazon KDP geplaudert. Und klar, mit Heike hätte ich gerne noch über Filofax, Planer und Co. gequatscht!
Aber wer weiß, vielleicht sehen wir uns bei der BLOGST 2017? Ich würde mich freuen.
4 Kommentare
Hallo Carolin,
was für eine schöne Zusammenfassung des Blogst Wochenendes. Ich mag deine differenzierte Betrachtungsweise. Und auch deine Wortmeldung fand ich gut und wichtig. Danke dafür.
Hab ein schönes Wochenende
Tobia
Hallo Tobia,
vielen Dank! Auf Deinem Blog habe ich prompt noch ein Thema gefunden, das ich eigentlich auch noch aufnehmen wollte: Intro- und Extrovertiertheit und die Bedürfnisse, die damit einhergehen, gerade auf größeren Veranstaltungen. Aber eigentlich ist das ja auch ein Thema, mit dem man durchaus einen eigenen Beitrag füllen kann.
Vielleicht sehen wir uns auf der nächsten Blogst? Ich würde mich freuen!
Liebe Grüße!
Carolin
Hallo Carolin,
wow, was für ein toller, ausführlicher Artikel! Den muss ich mir merken, denn so eine super Zusammenfassung habe ich selbst nicht hinbekommen. Danke Dir dafür!
Ich habe mich sehr gefreut, Dich ein wenig näher kennenzulernen. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.
Liebe Grüße
Astrid
Liebe Astrid,
ich danke Dir! Ich fand es auch prima, Dich live zu treffen. Wir sehen und spätestens auf der nächsten Blogst, wenn wir beide ein Ticket ergattern können, oder? Oder vielleicht traue ich mich ja auch mal auf eine Buchbloggerveranstaltung!
Liebe Grüße zurück!