Der Amazon App Store ist nun, pünktlich zur IFA, online. In Anbetracht der Tatsache, dass das google-Tablet Nexus 7 (dazu später mehr) nun auch in Deutschland erhältlich ist, vielleicht nicht uninteressant für meine Leser …
Im amazon-Store gibt es jeden Tag eine App gratis – heute z. B. das Spiel Plants vs. Zombies, das sich unter meinen Freunden großer Beliebtheit erfreut.
MP3s sind billiger als die CD, weil Datenträgerproduktion, Logistik und Zwischenhändler wegfallen. Das sollte auch für eBook vs Buch gelten.
– schrieb heute das haekelschwein auf twitter
Da ist das sympathische Garntierchen leider hartnäckigen Gerüchten aufgesessen …
Ich versuche mal, ein wenig damit aufzuräumen:
Die wenigsten Benutzer kaufen ihre Musik oder ihre Bücher direkt bei einem Verlag bzw. einer Plattenfirma, der Zwischenhändler existiert immer noch. Apple und amazon beispielweise schneiden sich ein großes Stück vom Kuchen ab. Ein wirklich großes.
Dazu kommt, dass mp3-Dateien und E-Books auf Servern liegen, die Geld kosten und auch das Datenvolumen beim Herunterladen zu Buche schlägt – „Logistik“-Kosten existieren immer noch, über die Höhe kann man tatsächlich streiten.
Die „Datenträgerproduktion“ mag bei der mp3 zwar wegfallen, wenn die Musik bereits digital aufgenommen wird, aber ein gutes E-Book lässt sich nicht schnell nebenbei aus einer Worddatei generieren, wie viele Menschen annehmen. Gerade bei älteren Büchern liegen häufig mangelhafte digitale Daten vor, die ordentlich aufbereitet werden wollen. Zum Teil müssen die Bücher sogar erst wieder neu gescannt, in Textformate konvertiert und korrigiert werden. Das klingt komisch, ist aber leider so.
Druck- und Materialkosten sind im Vergleich zu allen anderen Kosten bei der Buchproduktion nur ein ganz kleiner Fisch. Marketing und Personalkosten verschlingen da zum Beispiel deutlich mehr Finanzen, ganz zu schweigen von den Tantiemen für den Autor …
Der letzte Stolperstein auf dem Weg zum supergünstigen E-Book: Die Buchpreisbindung, die in Deutschland für alle Bücher, auch elektronische, besteht und in der Regel erst nach anderthalb Jahren aufgehoben werden kann. Dank dieser sind die Anbieter von Büchern in ihrer Preisgestaltung nicht so flexibel wie bei anderen Produkten. Sie sind stark durch die Verlage gebunden – und die haben natürlich Interesse daran, ihre Kosten wieder reinzubekommen. Mit einem Ein-Euro-E-Book ist das natürlich sehr schwierig.
Soweit ganz knapp mein Büchersenf zum Thema.
Ach ne, Moment, eine Sache war da ja noch: Das Gerücht mit den hohen Preisen. Das hält sich sehr hartnäckig, aber stimmt das so?
Hier mal ein ganz aktuelles Beispiel: Walter Isaacsons Steve Jobs – Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers kostet als gebundenes Buch 24,99 €, die Kindle Version dagegen nur 19,99 € und auch bei der englischen Originalversion ist das E-Book für 14,24 € im Vergleich zur gedruckten Version für 17,95 € günstiger.
Das ist bei der Deutschen Version eine Ersparnis von 20 % – da kann man doch nicht meckern …
Amazon hat gestern auf einer Pressekonferenz einige neue Produkte (beispielsweise den neuen Kindle 4, der nun über ein deutsches Menü verfügt) vorgestellt. Darunter auch einen Tablet PC: Den Kindle Fire.
Vorbestellt werden kann er unter obigem Link schon, die Auslieferung beginnt Mitte November — allerdings nur an Versandadressen in den USA.
Was ich viel bemerkenswerter finde, ist der Werbespot zum Gerät. Ich finde es ausgesprochen gut gelungen, wie die Werbung die Verbindung zwischen geschriebenem und gedrucktem Wort und dem Kindle Fire herstellt:
Ich zumindest bekomme durch das Ansehen des Clips direkt Lust, mich mit meinem Kindle und einem Klassiker unter einen Baum zu setzen und stundenlang zu lesen …
Seit gestern ist es endlich soweit – der neue Kindle eReader, diesmal mit deutscher Menüführung, ist vorbestellbar. Er ist etwas kleiner als die letzte Generation, das 15 cm (6 Zoll) E Ink Display jedoch ist das gleiche – er verzichtet nämlich auf die Tastatur. Sicherlich keine schlechte Entscheidung seitens amazon. Außerdem ist das neue Gerät in einem edlen silber gehalten – auch hier kann der Bücherriese sicherlich punkten …
Ich habe das Gerät auf jeden Fall vorbestellt und werde euch sicherlich demnächst davon berichten!
Frau: „Ist das ein Kindle?“
Mann: „Ja.“
Frau: „Ich lese nur richtige Bücher …“
Mann: „Ich lese ein richtiges Buch.“
Frau: „Ich lese mein Buch in der Sonne, wo das Licht sehr blendet.“
Mann: „Das kann ich auch, guck? Der Bildschirm sieht genau so aus wie ein Papierbuch, also kann man damit gut bei hellem Sonnenschein lesen!“
Frau: „Aber Du kannst keine Seite knicken, um zu markieren, an welcher Stelle Du warst.“
Mann: „Nein, aber mein Kindle macht das automatisch für mich.“
Frau: „Aber es gibt einem so viel, wenn man wirklich die Seite knickt! [knickt die Seite um, guckt peinlich berührt und blickt ihn dann an] Darf ich mal gucken?“
Mann: „Klar.“
(frei übersetzt von mir)
Erinnert mich ein wenig an die „Mac vs. PC“-Werbekampagne von Apple. (Wer sie nicht kennt, findet hier einen Zusammenschnitt der Videos in einer deutschen Version.)
Sehr gelungen, der Spot – er informiert schließlich über den Hauptkritikpunkt an eBook-Readern, der bei eInk-Displays wirklich völlig unangebracht ist, weil das Display in der Sonne bestens funktionert.
Es ist soweit: Der Kindle ist auf amazon.de erhältlich
21. April 2011Ab heute führt amazon.de den Kindle in zwei Versionen, beide jedoch mit englischer Benutzerführung: