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Umwelt

Lesen macht durstig

Edler Stahl: Klean Kanteen

10. September 2016
Der Deckel einer Klean-Kanteen-Trinkflasche

Seit Ewigkeiten hatte ich mit einer schicken Edelstahlflasche geliebäugelt – Plastikflaschen finde ich nervig (das Wasser schmeckt fast nie gut daraus), aber ich wollte dennoch etwas, was zumindest ansatzweise spülmaschinentauglich ist. Dabei bin ich dann schnell über Klean Kanteen gestolpert, eine US-amerikanische Firma, die seit 2004 umweltfreundliche Flaschen aus Edelstahl herstellt, die zudem auch noch leicht zu reinigen und lebensmittelecht sind.
Die Firma ist seit 2008 Mitglied bei One Percent for the Planet, einem Zusammenschluss von Unternehmen, die jeweils 1 % ihres Jahresumsatzes an Umweltschutzprojekte spenden – das macht sie noch einmal zusätzlich sympathisch.

Im Endeffekt habe ich mich dann für die Klean Kanteen Reflect entschieden und es bisher nicht bereut.

Zig verschiedene Versionen für zig verschiedene Einsätze

Ich mag das schlichte Design der Reflect sehr gerne, muss allerdings gestehen, dass sich mittlerweile noch weitere zu meiner ersten Flasche gesellt haben:

  • Eine Touredition von Jack Johnson, die zwar alles andere als schlicht ist, an der ich aber leider nicht vorbeigehen konnte, weil ich Johnson großartig und das Design so hübsch finde.
  • Eine Isolierflasche, die eine so breite Öffnung hat, dass man auch prima Eis einfüllen kann, so kann man in der größten Mittagshitze die Flasche zücken und Sorbet löffeln – perfekt! (Dafür empfehle ich übrigens einen extra langen Löffel! ;) Meinen habe ich mir aus meiner Outdoorkiste geklaubt.)
  • Ein 1,9-l-Growler: Langsam aber sicher gehen nämlich die Verschlüsse unserer Sodastreamflaschen kaputt und wir wollen nicht auf die neuen mit den Schraubverschlüssen wechseln, von denen man so viel Schlechtes liest. So kann ich Wasser sprudeln, es in die Klean Kanteen füllen und fertig. Netter Nebeneffekt: Endlich mal genug Wasser auf dem Tisch. Die kleinen Sodastreamflaschen reichen ja nur für ’nen hohlen Zahn … :)

Mal richtig bechern …

Ich gestehe: Ich bin ein technikverliebter Nerd und besitze sicherlich sehr viel mehr technisches Spielzeug als die meisten Menschen. Trotz allem bemühe ich mich, einen ansatzweise sauberen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. So fliege ich beispielsweise praktisch nie und bestreite meinen Arbeitsweg und fast alle anderen Wege regelmäßig mit dem öffentlichen Nahverkehr. Ein Anliegen ist mir dabei auch die Vermeidung von Müll unterwegs, schon in meinem Elternhaus wurde damals (ich bin ein Kind der 80er-Jahre) darauf geachtet, dass wir die Natur mindestens so sauber hinterlassen, wie wir sie vorgefunden haben. Gerne sauberer.

So ist es wenig verwunderlich, dass ich auf Konferenzen, Barcamps und Volksansammlungen jedweder Art regelmäßig die Pimpernellen bekomme, wenn ich die verursachten Müllberge sehe. Papierbecher sind eben auch keine umweltfreundliche Lösung, erst recht nicht, wenn sie mit Plastikdeckel kommen, wie man bei der Verbraucherzentrale Hamburg nachlesen kann:

Laut Deutschem Kaffeeverband trinkt jeder durchschnittlich etwa 165 Liter Kaffee im Jahr, was knapp zwei Tassen pro Tag bedeutet. Nach Untersuchungen werden davon rund 40 Prozent, und damit etwa 60 Liter Kaffee, außer Haus getrunken: rund zwei Drittel des Kaffees klassisch aus Keramik- oder Porzellantassen an Orten wie dem Arbeitsplatz, in Cafés oder Restaurants und rund ein Drittel, also ungefähr 20 Liter, außer Haus in To go-Bechern. Bei einer durchschnittlichen Füllmenge von 0,25 Litern entspricht das einem Pro-Kopf-Verbrauch von jährlich rund 80 Coffee-to-go-Bechern. Hochgerechnet auf Deutschland macht das 6,4 Milliarden Coffee-to-go-Becher samt Plastikdeckel, die pro Jahr im Abfall landen.

Da wird einem doch ganz anders!

Was also tun?


In meinem Fall lief der Umstieg über einen Mehrwegteebecher aus Plastik, der aber auch nur drei Jahre hielt, und einen Isolierbecher, den ich meiner Frau vermachte. Dann begann ich irgendwann, zu Konferenzen meinen liebgewonnenen Pfadfinderbecher mitzunehmen, der aber ein relativ kleines Volumen hat, was mich als Vieltrinkerin nervte. Und so bin ich dann im Endeffekt wieder bei Klean Kanteen gelandet, und zwar bei einem Isolierbecher aus Edelstahl und einem normalen Becher – beide fassen jeweils 473 ml Getränk. (Mittlerweile gibt es beide Versionen auch mit 592 ml Fassungsvermögen.)

Pflege

Während die isolierten Produkte und der Bambusdeckel der Reflect handgespült werden müssen, kann alles andere mit in die Spülmaschine. Nach dem Spülen abtrocknen, offen irgendwo verstauen, fertig. Im Endeffekt also auch nicht komplizierter als bei Plastikflaschen, dafür aber deutlich unkaputtbarer. In ein nasses Buff gewickelt bleibt der Inhalt auch in der nicht isolierten Flasche angenehm kühl. Und im Notfall kann man in einer Edelstahlflasche sogar Wasser kochen. Da kann man doch beruhigt auf die Zombiekalypse warten …