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Federmappe: Sonnenleder Sombart

24. September 2016

Als ich begann, wieder mehrere Stifte täglich mit mir rumzuschleppen, war schnell klar, dass ich eine ordentliche Aufbewahrungsmöglichkeit dafür brauchte. Ich entschied mich für das Etui Sombart der Firma Sonnenleder, das neben Briefmarken und einem Stück Löschpapier auch problemlos einen größeren Füllhalter und zwei, drei andere Schreiberäte (bis 14 cm Länge) sowie einige Patronen und/oder ein Radiergummi fasst. Ich liebe einfach den Geruch und die Haptik von Leder, außerdem machen die Sonnenlederprodukte optisch wirklich einen guten Eindruck.

Das ist mittlerweile sicher zwei Jahre her und das Mäppchen hat praktisch gar nicht gelitten. Lediglich die Farbe hat sich mit der Zeit ein wenig geändert. War es vorher ein schlichter Naturfarbton, wirkt das Sombart nun sehr warm, fast mahagonifarben, und weist auch diverse Druckstellen und Kratzer auf. Nichts davon stört aber – im Gegenteil, die Mappe sieht immer noch sehr schick aus. Weder das Einsteckfach noch die Gummibänder für die Stifte sind ausgeleiert und der Reißverschluss ist leichtgängig wie am ersten Tag. Kurzum: Ich bin an sich sehr zufrieden. Einziger Wermutstropfen: Von den Schlaufen ist nur eine groß genug für normale Füllhalter, die anderen fassen eher sehr schmale Schreibgeräte wie den Kaweco Liliput oder auch Kugelschreiber.

Die Firma Sonnenleder stellt übrigens seit 1986 Lederprodukte her und scheint sich dabei darauf zu spezialisieren, die natürlichen Eigenschaften des Leders zu unterstreichen:

Wie naturbelassenes Holz hat auch Sonnenleder einen unverfälschten Charakter. Die offenporige Oberfläche erzählt bisher Erlebtes und entwickelt sich weiter. Gebrauch, Sonne und Regen verändern den Farbton. Es bildet sich ein natürlicher Schutz, die Patina. Im Laufe der Zeit schließt sich die Patina. Im vollendeten Zustand sorgt sie für eine einheitliche Farbe und die Unempfindlichkeit des Leders. Die Patina ist, ähnlich wie bei altem Familiensilber und kupfergedeckten Dächern, der Beweis für Reinheit und edle Herkunft unseres Leders. Sie verleihen Ihrem Sonnenleder-Artikel im Gebrauch sein unverwechselbares Erscheinungsbild.

Stimmt. :)

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Santokumesser: Kai Shun Premier vs. Güde Alpha

21. März 2015
Kurzzusammenfassung Santokumesser, literarische Version

Irgendwo in Seattle sitzt Christian Grey in einem Stahl-und-Glas-Loft über der amerikanischen Version des Beef-Magazins, schärft sein Kai Shun Premier und überlegt, was er Fräulein Steele für ein Steak zubereiten soll.

Auf dem Weg nach Mordor sitzen zwei Hobbits am Feuer, eine gusseiserne Pfanne auf der Glut. Samweis Gamdschie zückt sein Güde Alpha und beginnt, ein Kaninchen zu häuten.

Eine ganze Weile habe ich hauptsächlich mit einem Fiskars Santokumesser gearbeitet. Fiskars – die Marke kannte ich als Pfadfinderin bisher eigentlich hauptsächlich, weil sie gute Beile herstellen. Das Messer tat seine Arbeit auch ganz gut, aber eben nur das: ganz gut.

Auf lange Sicht gesehen wollte ich allerdings endlich ein ordentliches Messer™. Wer mich kennt, weiß, dass ich eine solche Anschaffung nicht auf die leichte Schulter nehme. Stattdessen geht mein Körper in den Nerdmodus: Websites und Blogs checken, Stiftung Warentest bemühen, Herstellerkataloge wälzen und so weiter und so fort.

Dass es wieder ein Santokumesser sein würde, war für mich keine Frage – ich mag die breite Klinge, mit der man sein Schnittgut auch direkt in den Topf transportieren kann. Schnell war klar, dass zwei Messer in die engere Wahl kommen würden: Das Alpha von Güde, das in Solingen gefertigt wird, und das Santoku der Shun-Premier-Tim-Mälzer-Serie von Kai, einem japanischen Hersteller.

Ich habe mir also beide zur Ansicht bestellt …
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Farewell, Sir Terry

13. März 2015

In the top half the last few grains of sand were huddling together.

PAY CAREFUL ATTENTION, said Death, YOU MAY BE ASKED QUESTIONS AFTERWARDS.

‘Wait,’ said Mort, wretchedly. ‘It’s not fair. Can’t you stop it?’

FAIR? said Death. WHO SAID ANYTHING ABOUT FAIR?

‘Well, if the other man is such a—’

LISTEN, said Death, FAIR DOESN’T COME INTO IT. YOU CAN’T TAKE SIDES. GOOD GRIEF. WHEN IT’S TIME, IT’S TIME. THAT’S ALL THERE IS TO IT, BOY.

– Terry Pratchett, Mort

Wie nimmt man Abschied von Terry Pratchett? Von einem der größten Philosophen unserer Zeit, einem von wenigen Schriftstellern, die Jung und Alt gleichermaßen zu begeistern wissen? It’s not fair. Can’t you stop it?

DEATH
Die Worte fehlen mir. Fair doesn’t come into it. Ich bin  zugegebenermaßen erschüttert, obwohl wir alle ja wussten, dass Pratchetts Sanduhr sich immer schneller leerte, seit er 2007 die Diagnose Alzheimer erhielt. Und spätestens seit Choosing to die konnten wir die Augen wohl kaum noch vor der Realität verschließen. Aber jetzt? Jetzt bin ich trotzdem geschockt. Und erfüllt von einer Traurigkeit, die ich selbst nicht in Worte fassen kann. (Aber Susanne kann es.)

When it’s time, it’s time. That’s all there is to it. Farewell, Sir Terry.